«Die Mogel-WG»: Kein Headshot - kein Schlafplatz!

Zwar mangelt es etwas an Spannung, aber der Cast des «Germany's Next Topmogler»-Ablegers verspricht einiges an Potential

Das Konzept, das zuvor bereits in CS:S umgesetzt worden war, klingt eigentlich ziemlich clever: mit mindestens einem der bekannten, geliebten oder auch gehassten Kandidaten der letzten Staffeln von «Germany's Next Topmogler» kann sich jeder Spectator, der die Castingsendung mit ToKKaN und NeRo verfolgt hat, sofort identifizieren. Und die Mühe, Streit und Emotionen zu inszenieren oder Mogler mitzuschleifen, die zwar das Talent für eine Moglerkarriere mit sich bringen, aber für keine dramatischen Ausbrüche vor dem Overwatch sorgen, kann man sich sparen, denn natürlich wurde dieses Mal von vornherein direkt nach den Settings gesiebt.

«Die Mogel-WG» komprimiert «Germany's Next Topmogler» auf die vermeintlich wichtigsten Elemente: ein klar differenzierter Cast, bei dem die großen Emotionen nur darauf warten, auszubrechen sowie einen Blick in die Settings und auf die Highlights des Mogellebens: banges Warten beim VACnet-Kick, Wallbangs an ungewöhnlichen Orten und in ungewohnten Headshotquoten, Flicks mit Ragefaktor. Und obwohl das alles genauso erstklassig inszeniert ist wie das Format, von dem es abstammt und durch die gestraffte Form zuweilen sogar etwas flotter daherkommt, fehlt am Ende doch eines: der komplette Ragehack. Zwar wird gleich zu Beginn das Motto "Kein Win - kein Schlafplatz" ausgegeben, aber Aussieben ist bei einer Gruppe von achtundzwanzig Moglern, von denen fast jeder seine ganz eigene Rolle im großen Gefüge des Matchmakings hat, ohnehin nicht möglich. Ohne Konsequenzen bleibt ein verpatzter ESP-Hide aber nur halb so dramatisch, auch für den Spectator. Und so muss am Ende dann die Frage "Mogel-WG oder doch ein Bann?" für den Cliffhanger herhalten.