Bei Builders of Egypt handelt es sich um eine Städtebausimulation mit strategischen Elementen. Wie der Name es vermuten lässt werden hier keine Hochhäuser, sondern Hütten und Weltwunder gebaut. Builders of Egypt kann mit Pharao aus 1999, welches auf der Caesar Reihe beruht verglichen werden. Bevor wir hier jetzt aber zu sehr in Nostalgie bzw. Geschichte versinken, kehren wir wieder zu Builders of Egypt zurück.


Wobei, so ganz können wir die Geschichte doch nicht beiseite Legen. Builders of Egypt lässt euch die ägyptische Geschichte nach erleben. Der Entwickler schickt den Spieler nicht nur in das Setting Ägyptens, die Missionen sind in die ägyptische Geschichte eingebunden und erzählen diese nebenbei mit. Aber keine Angst, im Spiel wird man dadurch nicht erdrückt, lediglich die Missionsbeschreibung und die Ladebildschirme erzählen die fast 3000 Jahre dauernde ägyptischer Geschichte. Man kann, muss sich aber nicht damit beschäftigen.

Im Gegensatz zu anderen Städtebausimulationen setzt Builders of Egypt nicht auf ein freies Spielen und ein paar Karten. Genau genommen sind drei "Spielmodi" enthalten. Natürlich muss man immer eine oder mehrere funktionierende Siedlungen inklusive Monument errichten. Die zu erreichenden Ziele und vorhandene Rohstoffe unterscheiden sich jedoch. Wohl am umfangreichsten ist die Kampagne inklusive eines umfangreichen Tutorials, welches aber nicht alle Funktionen erklärt. In jeder Mission müssen bestimmte Bedingungen erfüllt werden, um diese Mission abzuschließen. Abgeschlossene Missionen könne als Kampagnen-Szenario noch mal gespielt werden. Abschließend gibt es noch ein Sandbox-Szenario.

Um Gebäude, außer Monumente diese brauchen extrem viele Baumaterialien, bauen zu können werden keine Rohstoffe benötigt. Einzig allein Brot als Währung wird benötigt um Gebäude kaufen und Arbeiter bezahlen zu können. Nein, man kann dieses Brot nicht einfach herstellen, es muss durch den Handel mit anderen Städten erwirtschaftet werden. Selbstverständlich kann man sich später auch unbeliebt machen in dem man Steuereintreiber von Haus zu Haus schickt. Um Handel betreiben zu können, müssen Rohstoffe abgebaut und veredelt werden. Z.B. können aus Stroh und Lehm Ziegel hergestellt werden. Fehlende Rohstoffe können importiert werden.

Das Volk verlangt für seine Arbeit aber nicht nur eine wenig Brot als Bezahlung. Die Wohnhütten wollen mit Wasser versorgt werden, eine Palme und eine Statur in der Nähe steigern den Wert des Grundstücks. Wenn dann noch die Güter des täglichen Bedarfs bereitgestellt werden, wachsen aus Lehmhütten stattliche Häuser mit einer höheren Bevölkerungsdichte. Dann stellt sich nur noch die Frage, zu welchem Gott heute gebetet wird. Was die Bewohner benötigen verrät ein Blick in das Infofenster der Gebäude.


Die Versorgung der Bevölkerung und Produktionsbetriebe erfolgt durch Warenlager und Kornkammern. Deren Arbeiter holen die Waren ab und bringen sie zu den Produktionsanlagen. Die Arbeiter der Basare verteilen die Lebensmittel unter der Bevölkerung. Zwei Dinge sind hier sinnvoll. Passende Produktionsanlagen gehören zusammen und über ein (Rohstoffe) oder zwei (Produkte für Versorgung und Export) Warenlager verbunden. Da die Rohstoffe auf der Karte verteilt sind, ergibt es oft Sinn mehrere kleine Siedlungen zu errichten. Die Arbeiter laufen ja nicht ewig zu ihren Knochenjobs. Work-Live-Balance und so ;-).


Positiv
+ umfangreiches Spiel mit toller "Story"
+ viele Missionen und wechselnde Missionsziele
+ viele Rohstoffe aber einfache Produktionsketten
+ Riesige Karten und Monumente

Negativ
- technisch nicht ausgereift
- schlecht optimierte Grafik
- viele kleine Bugs

• Musik/Sound: 7/10
  Die Musik passt perfekt zum Setting und wird nicht aufdringlich. Dank der Soundeffekte denkt man, man würde auf einem staubigen stinkenden Markt voller Menschen stehen.

• Grafik 6/10
  An sich ist die Grafik gut gelungen und optisch ansprechend. Allerdings wirkt alles ein wenig matschig und bei höchsten Einstellungen kommt ne 4090 ins Schwitzen.

• Spielspaß 8/10
  Trotz der Mängel (ich gehe davon aus, dass die Bugs behoben und die Performance verbessert wird, empfehle Builders of Egypt jedem Aufbau- und Wuselspiel Fan.

An mehreren Stellen, merkt man, dass Builders of Egypt, trotz langer Entwicklung, zu früh erschienen ist. In der Prologue Version war es anfangs nicht möglich zu speichern. Jetzt speichert das Spiel gern alle zwei Minuten und natürlich friert das Spiel dabei mehrere Sekunden ein. Und diese mehrere hundert Spielstände können nur einzeln gelöscht werden, was dank langer Denkpausen beim Speichern/Laden gute 10 Sekunden dauert. Auch eigenes Speichern erzeugt immer einen neuen Spielstand. Selbst das Hauptmenü und dort vor allem das Menü zum Laden der Spielstände hat quälend lange Ladezeiten und muss manchmal durch Klicken, als ob das Spiel im Hintergrund läuft, aktiviert werden.

Bei allen Gebäuden mit Lagerfunktion kann die Lagermenge pro Rohstoff begrenzt werden. Dies kann einzeln und für alle Rohstoffe erfolgen. Lädt man einen Spielstand wird dies NIE korrekt gespeichert, manche Rohstoffe haben den korrekten wert aber nie alle. Allerdings sind immer die Gleichen falsch.

Die Arbeiter werden, im Verhältnis zum Wohnort, ihren Arbeitsplätzen zugewiesen. Wird nun ein Spielstand neu geladen erfolgt auch diese Zuweisung neu. Dadurch kann es passieren, dass Produktionsgebäude keine Arbeiter mehr haben, dafür ist die Arbeitslosigkeit dann aber höher. Dennoch müssen neue Wohnhütten näher an den freien Arbeitsplätzen errichtet werden.

Zusammenfassend möchte ich zu dem Punkt Kritik sagen, dass es nur schwer zu verstehen ist wie ein Spiel so oft und deutlich spürbar speichert, dabei so lange Lade- und Speicherzeiten haben kann und dann macht das Laden (Einstellung Lager und Zuweisung Arbeiter) den Spielstand kaputt. Das muss man doch auch als Entwickler merken? Ich habe Strategy Labs dazu angeschrieben und werde die Antwort hier veröffentlichen.


Trotz meiner Kritik an der Speicherproblematik empfehle ich Builders of Egypt auf jeden Fall weiter. Für wenig Geld gibt es hier viele Missionen in einem tollen Setting. Besonders gefällt mir die Möglichkeit einzelne Missionen immer wieder spielen zu können. Durch die Verteilung der Rohstoffe spielt sich auch eine wiederholte Mission wie eine neue Mission. So und nun gehts an die nächste Pyramide!

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