Nein, es ist kein Ghostbusters und auch kein Geisterjäger Delaware St. John, den ihr hier mimen dürft, wobei letzter wohl nur noch die wenigsten kennen dürften. Hier übernehmen wir die Rolle des einfachen Tokyo-Bewohners Akito, der vor einer schier überwältigen Aufgabe steht. Nicht der Rettung der Enterbten und auch nicht der Glücksbringer erhöhter Grafikkartenpreise, nein. Akito findet sich eines Tages auf einer großen menschenleeren Kreuzung wieder, die eigentlich vor Leben nur so wimmelt. Um ihn herum, ein verschleiernder Nebel, der unsere vertraute Umgebung und die wunderschöne Stadt in eine triste Einöde verwandelt. Der friedvollen Lebhaftigkeit beraubt, scheint die Stadt auf einmal nur noch eine leere ausgesogene Hülle mit leeren Gebäuden und Straßen zu sein. Die einst wundervolle und lebhafte Metropole wird außerdem auf einmal von grauenhaften Geistern heimgesucht, den sogenannten Besuchern. Auf der Suche nach seiner Schwester und der Hilfe eines ihm wohl freundlich gesinnten Geistes Namens KK und dessen Kräfte, die Akito einsetzen kann, macht er sich auf dem Weg, um das verschwinden der Menschen zu ergründen und seine Schwester wieder zu finden. Wird es ihm gelingen?

Die virtualisierte Welt von Tokyo bietet hier trotz Ihrer gewollten menschenleeren Straßen, eine optische Präsentation, die mehr als nur zu gefallen weis und einem die Sprache verschlagen lässt. Ich übertreibe nicht, wenn ich sage, dass mir die Kinnlade beim Bestaunen der wundervollen Metropole gen Süden verharrte. Neonfarben und Reklame Schilder sowie wundervoll gestaltete Fassaden der endlosen kleinen und großen Geschäfte, spiegeln sich dank optimalen Einsatz von Raytracing und den üppigen Lichteffekten in sämtlichen Umgebungen realistisch wieder. Die Vielfältigkeit der Umgebungen und Variationen unterschiedlicher Terrains, lassen beim Erkunden niemals Langweile aufkommen. Darüber hinaus ist es sogar immer wieder mal Wert, die gelungene Szenerie Tokyos auch von oben zu betrachten. Nicht nur durch die Gameplay-Aspekte, bei denen es sogar wichtig ist, die Dächer der Stadt zu erklimmen, sondern auch um sich die schönen weit erstreckten Glanzobjekte und Gebäude von oben zu bestaunen, sind die Dächer allemal ein Abstecher wert.

Beim Durchstreifen der Stadt, bedient sich Akito mit KK’s Hilfe einiger Fähigkeiten, mit denen er seine Gegner bezwingen kann. Diese setzen im größten Teil auf Distanzangriffe. Mit den Fähigkeiten, die man zum Teil wohl auch eher als Elementar-Fähigkeiten beschreiben kann, schießen und wüten wir uns durch Unmengen an Geisterwesen, die uns an den Kragen wollen. So stehen uns unter anderem mit der Feuer und Wasser Fähigkeit, zwei von drei mächtigen Angriffen zur Verfügung, die man mit der Zeit auch noch verbessern kann. Einer der drei Angriffe, der aus einer grünen Äther Substanz besteht, ist hier wohl eher als Hauptangriff zu bezeichnen, da dieser auch die meiste Schusskapazität mit sich bringt. Denn Akito benötigt auch Munition in Form von Äther, die er sammeln kann, in dem er geisterhafte Strukturen in der Welt zerschlägt. Neben den magischen Angriffs-Fähigkeiten, bekommt Akito später noch eine sehr starke physische Waffe in Form eines Bogens. Hier ist jedoch Sparsamkeit geboten, denn die Pfeil-Kapazität ist zu Anfangs noch recht klein und Pfeile sind rar gesät. Nur ein Kauf in den zahlreichen Shops kann unseren Vorrat an Pfeilen zuverlässig aufstocken. Jedoch ist die hierfür benötige Währung am Anfang noch knapp bemessen. Hinterher jedoch reichlich vorhanden.

Die Soundkulisse von Ghostwire: Tokyo ist einmalig und passend zu den Spielinhalten integriert. Kompositionen von detailreichen Klängen sind zu Nahezu in jeder Situation vorhanden und tragen sehr gut zur Atmosphäre bei. Eine Willkommene Abwechslung sind zudem auch die Soundtracks, die wir im Spielverlauf freischalten. Hier gelobe ich mir übrigens die Umsetzung der integrierten Track Optionen, so können wir endlich mal unsere Lieblingssongs organisieren und während unserer erkundungstour durch Tokyo ablaufen lassen. Durch diverse Nebenmissionen und Sammelobjekte, die wir bei Händlern eintauschen können, schalten wir überdies weitere Songs frei, die wir dann für die fiktive ingame Währung kaufen können. Das empfehle ich euch unbedingt, denn ihr würdet grandiose Soundtracks verpassen.

Für mich war und ist dieses Spiel definitiv ein Highlight des Jahres und ich übertreibe mit Sicherheit nicht, wenn ich sage: Dieses Spiel gehört in jede anständige Bibliothek.
Die wunderschön gestaltete Metropole mit ihren zahlreichen uns starken Beleuchtungs- und Spiegelungseffekten sind jeden Hingucker wert. Das Gameplay ist stimmig und präzise. Der wundervolle Soundtrack von Ghostwire: Tokyo rundet dieses Spiel auf jeden Fall ab. Klare Kaufempfehlung!