2 personer fandt denne anmeldelse brugbar
Ikke anbefalet
0.0 timer de seneste 2 uger / 14.5 timer registreret i alt (11.6 timer, da anmeldelsen blev skrevet)
Indsendt: 1. nov. 2021 kl. 8:38

Ich bin ein großer Fan der LiS-Reihe. Daher habe ich mir viele Gedanken darüber gemacht, ob ich True Colors nun positiv oder negativ bewerten soll.
Letztendlich habe ich mich dazu entschieden das Spiel negativ zu bewerten. Nicht weil es durch die Bank weg ein schlechtes Spiel ist, sondern weil es sich als neuer Teil der LiS-Reihe natürlich mit den Vorgängern messen muss. Bei einem Vergleich mit den Vorgängern schneidet True Colors (meiner Meinung nach) bemerkenswert schlecht ab. Die folgende Rezension wird keine konkreten Story-Elemente beinhalten (an einer Stelle ist ein bestimmter Bereich mit **Spoieler** markiert. Den bei Bedarf einfach überspringen), wer allerdings das Spiel vollkommen voreingenommen spielen möchte, der sollte hier aufhören zu lesen.

Das Setting:
Das Setting der Geschichte gefällt mir sehr. Eine kleine Stadt umgeben von Bergen. Als Nicht-Amerikaner weiß ich wenig von den Rocky-Montains oder über den Staat Colorado, aber solch ein Wissen ist hier auch nicht wichtig.
Die Jahreszeit und die Beleuchtung passt super und die Tatsache, dass die offene Welt doch sehr stark abgesteckt ist und durch unsichtbare Wände geschützt wird, stört mich persönlich nicht.

Die Story:
Die Story ist in meinen Augen die größte Schwäche des Spiels. Sie ist auf einer Skala von 1 bis 10 irgendwo in der unteren Mitte anzusiedeln. In True Colors hat man sich von der episodischen Erzählweise verabschiedet und diese durch Kapitel ersetzt. Jetzt könnte man glauben, dass dies keinen Unterschied macht, dennoch hat das Spiel dabei einige wichtigen Eigenschaften des Vorgängers verloren. Wo uns in den Vorgängern Intros und Titeleinblendungen zu Beginn einer Episode in die Spielwelt gezogen haben, ist bei True Colors leider nichts. Auch die Enden der Kapitel wirken sehr abrupt. Das konnten die Vorgänger deutlich besser! Hier hatten die meisten Episoden einen Cliff-Hanger, der motiviert hat weiterzuspielen. Dieses Gefühl blieb bei meiner True-Color-Erfahrung größtenteils aus.
Auch ist die Story nicht sonderlich spannend. Wo LiS 1 mit dem Erforschen einer mysteriösen Kraft + eines Verbrechens + des mysteriösen Sturms gepunktet hat und LiS 2 mit einer Flucht zweier Brüder vor dem Gesetz, erzählt True Color eine Geschichte, in der es um die Aufklärung eines Unfalls geht. (**Spoiler**) Das die Motivationen der Firma, die hinter diesem Unfall steckt einfach nur Geldgier ist und die Verschleierung einstiger Missetaten, war für mich nach Kapitel 1 bereits absehbar. Der einzige Reveal in Kapitel 5 war die Tatsache, dass auch Alexs Vater in Haven war (**Spoiler Ende**) . Kapitel 2 bis 4 hätte man auch weglassen können. Das scheinen auch die Entwickler gemerkt zu haben. Anders kann ich mir nicht erklären wieso Kapitel 1 "Seite A" und Kapitel 5 "Seite B" genannt wurde.
Übrigens wirkt Kapitel 5 etwas wie der Versuch die Formel von LiS 1 zu kopieren. Auch hier war Episode 5 mit surrealen Erlebnissen / Halluzinationen von Max gespickt. Nur war es dort deutlich interessanter und besser inszeniert.

Weiterhin sind einige Storyelemente wirklich plump und fehl am Platz. Seine Sexualität über einen erzwungenen Dialog beim Kickern zu outen empfinde ich eher als die Brechhammermethode. Man hätte das auch viel unterschwelliger gestalten können. Oder zumindest hätte Alex Steph vorher etwas besser kennenlernen dürfen.

Gameplay:
Als alter LiS-Hase ist das Gameplay für mich keine Überraschung. Nur eine Sache ist mir negativ aufgefallen. Vielleicht waren die Vorgänger auch so und ich habe es nur vergessen, da mein letzter LiS-Playthrough wieder ein Jahr zurückliegt. Mich hat sehr gestört, dass es Teile im Spiel gibt, in dem man mit Cutscenes erschlagen wird. Besonders negativ ist es mir bei der Bararbeit von Alex aufgefallen. Hier räumt man einen Tisch ab, doch anstelle mit den Flaschen im Inventar zur Bar zu gehen, wird hier eine Cutscene abgespielt und man steht plötzlich wieder an der Bar. Das ganze hat in meinen Augen nicht zu einem guten Spielgefühl beigetragen.

Die neue Fähigkeit von Alex wurde dieses mal besser inszeniert als Daniels Fähigkeit in LiS 2, die man nur an sehr wenigen Stellen verwenden konnte. Doch auch Alexs Fähigkeit ist leider nicht mit der Zeitreisefähigkeit von Max zu vergleichen. Diese konnte man wirklich überall einsetzen und war sehr umfassend. Bei einem Gameplay-Rating der Fähigkeiten würde ich Max > Alex > Daniel wählen.

Fähigkeit:
Leider hat für mich auch komplett der Teil der Story gefehlt, indem Alex ihre Fähigkeit erkundet. Sie kennt diese Fähigkeit zwar bereits etwas länger und ist nicht wie Daniel und Max gerade erst auf diese gestoßen, aber dennoch erfährt sie während der Story von True-Color einige Eigenheiten über ihre Fähigkeiten, die sie noch nicht kannte (Emotionen nehmen, positive Emitionen wahrnehmen). Dieser Teil wäre deutlich ausbaufähiger gewesen und hat sehr viel Potential verschenkt. Ich erinnere mich an eine Chloe, die mit einer Waffe auf dem Schrottplatz versucht hat mittels Querschlägern Müll zu treffen oder an eine Szene im Diner, in der man versucht hat die Zukunft vorherzusagen. Wo sind solche Stellen in True-Colors? Hab ich sie verpasst? Außerdem habe ich immer noch nicht das Gefühl das Volle Potential von Alexs Fähigkeit verstanden zu haben. Was genau passiert denn nun beim Nehmen der Emotionen. Ich habe es nur einmal im Spiel getan und muss sagen, dass das Ergebnis nicht eindeutig war. Hatte dies nun langfristige Folgen für beide Personen (Alex und die Zielperson) oder nicht? Kann Alex evtl. auch Emotionen geben? Was kann sie noch? Alles Fragen, die ich vermutlich nie beantwortet bekomme.

Synchronisation:
Ich habe mir vor dieser Rezension bereits etwas Feedback bei Youtube angeschaut, das in meinen Augen deutlich zu gut ausgefallen ist. Hier habe ich bei unterschiedlichen Videos einen Punkt gefunden, über den sich die Autoren nicht einige waren. Ein Video lobte die deutsche Synchronisation und ein anderes kritisierte gerade diese.
Meine Meinung über die Synchro ist durchmischt. Zum einen finde ich es positiv, dass dieser Teil eine Synchro erhalten hat, allerdings muss ich sagen, dass ich den Sprechern die Emotionen nicht wirklich abgenommen habe. Auch fand ich die Besetzung nicht sonderlich gut. Weiterhin ist der Mix nicht sonderlich gut gewesen. Teilweise musste ich wie ein wahnsinniger meinen AV-Receiver um 2 Uhr Nachts lauter und leiser stellen, um einige Personen zu verstehen und meine Nachbarn nicht zugleich zu belästigen. Wenn eine Person schreit, sollte man doch erwarten, dass diese deutlich lauter ist, als die anderen Personen die sprechen und das diese Person dann nicht sogar leiser ist! Die Betonung liegt auf "sollte"...


Fazit:
Das Spiel hat deutlich zu seinen Vorgängern abgebaut. Der Preis ist überzogen. Als LiS-Fanboy würde ich es dennoch wieder kaufen. Wer aber keine besondere Anziehung zu dieser Reihe verspürt, der sollte lieber die Finger von dem Spiel lassen, bis es im Sale ist und selbst dann muss man schon wirklich Lust auf die Story haben, um sie zu genießen. Ich fand sie nicht sonderlich gut...
Fandt du denne anmeldelse brugbar? Ja Nej Sjov Pris